Die Geschichte des Oekumenischen Kirchgemeindehauses in Stansstad - im Volksmund liebevoll «Öki» genannt.
Erst seit dem «Dekret» über den «Ökumenismus» des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 – 1965) entstanden in Europa gemeinschaftliche Kirchenbauten. Die Katholische Kirchgemeinde Stansstad besass das Grundstück neben ihrer Kirche. Wo heute am Bahnhof die «Riedsunnä» steht, war eine reformierte Kirche geplant. Die damaligen Pfarrer Franz Bircher und Karl-Heinz Drigalla leiteten mit ökumenischem Weitblick eine pionierhafte Neuorientierung ein. Auf ihre Initiative hin beschlossen die Katholische Kirchgemeinde Stansstad und die Evangelisch-Reformierte Landeskirche Nidwalden, gemeinsam ein Oekumenisches Kirchgemeindehaus zu bauen. Das Projekt sollte sowohl das Bedürfnis der katholischen Pfarrei nach einem Pfarreiheim als auch den Wunsch der reformierten Gemeinde nach einem würdigen Kirchenraum erfüllen.
Das Projekt «Contact» des Luzerner Architekten Walter Rüssli wurde aus den sechzehn Beiträgen eines Wettbewerbs ausgewählt. Die Kirchgemeindeversammlungen der Reformierten Landeskirche Nidwalden und der Römisch-Katholischen Kirchgemeinde Stansstad genehmigten am 29. September 1978 den Baukredit von insgesamt 2.3 Millionen Franken. Die Trägerschaft in Form eines paritätisch geführten Gemeindeverbandes mit je hälftiger Beteiligung war begründet. Mit viel Einsatz sammelten engagierte Gruppen Geld für das Mobiliar und die Kücheneinrichtung. Am 30. November 1980 wurde das «Öki» nach einer Bauzeit von 18 Monaten mit einem ökumenischen Gottesdienst feierlich eröffnet. Die Orgel im Gottesdienstraum, die Heizung mit einer Wärmepumpe und der Anbau für das Mobiliar ergänzten das «Öki» später Schritt für Schritt.
Das gemeinsame Werk führte damals Christinnen und Christen beider Konfessionen zusammen. Getragen durch die ökumenische Solidarität im Gemeindeverband überwand das «Öki» bisher auch die fortschreitende Säkularisierung unserer Gesellschaft. Täglich gehen hier Menschen ein und aus. Das «Öki» erfüllt seinen angedachten weltoffenen Zweck zum gemeinsamen Erleben und Handeln. Es gibt Raum und Dach für Glauben und Religion, für Begegnung, für Bildung und Schule, für Musik, für Feiern und Feste mit Speis und Trank, für Versammlungen, für Kontakt und Austausch.